Klosterkirche St. Hedwig - KulturAS - Ihre Gemeinschaft für Kultur und Reisen

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Klosterkirche St. Hedwig

Die Klosterkirche St. Hedwig befindet sich in der Altstadt von Sulzbach, nahe dem Luitpoldplatz, am Fuße des Schlosses. 1753 genehmigte Kurfürst Karl Theodor auf Bitten seiner Stiefmutter, der Pfalzgräfin Eleonore Philippine, den Bau eines Salesianerinnenklosters im südöstlichen Bereich des Schlossareals. Zehn Jahre später, 1763, wurde die zugehörige Kirche, der heiligen Hedwig von Schlesien geweiht, unter der Leitung des Amberger Stadtbaumeisters Wolf Dirmann erbaut.

Aufgrund von Platzmangel wurde die Kirche, untypischerweise, nach Westen hin ausgerichtet. Die Innenausstattung verzögerte sich wegen finanzieller Schwierigkeiten und konnte erst nach der Säkularisation 1807 fertiggestellt werden, als Dechant Siegert die Kirche für die katholische Gemeinde sicherte. Der Innenraum beeindruckt im Rokokostil mit toskanischen Doppelpilastern, einem Hochaltarblatt von Otto Gebhard und weiteren Kunstwerken des 18. Jahrhunderts, darunter Gemälde von Johann Hölzl und Darstellungen des hl. Franz von Sales.

Ein Herzstück der Kunstwerke in der Kirche ist das Hochaltarbild „Hl. Hedwig vor dem Gekreuzigten“. Auch die Figuren der heiligen Elisabeth und Katharina sowie ein Altarblatt „Heimsuchung Mariens“ sind von Bedeutung. Die Kirche birgt zudem eine kostbare Orgel, die ursprünglich für die Loretokapelle am Annaberg von Andreas Weiß gefertigt und 1843 in die Klosterkirche überführt wurde.

Besonders hervorzuheben sind der Rokokostuck, der prächtige Beichtstuhl sowie das kunstvolle Beschlägwerk an der Eingangstüre. Die Außenfassade wurde 1967 renoviert und trägt über dem Hauptportal das Doppelwappen von Pfalz-Sulzbach und Hessen-Rheinfels, eine Nachbildung des Wappens der Stifterin Eleonore Philippine.

Die Salesianerinnen, die das Kloster bezogen, waren vor allem in der Bildung von Mädchen tätig. Nach der Auflösung des Klosters im Zuge der Säkularisation 1809 wurden die Gebäude anderweitig genutzt, während die Kirche erhalten blieb. Eleonore Philippine, die Stifterin, verstarb 1759, und ihr Herz wurde in einem Gefäß hinter einer Steintafel neben dem Hochaltar in der Klosterkirche beigesetzt. Die dortige Inschrift lautet:

Christus ist mein Leben, Sterben ein Gewinn – Herz der erlauchten Herzogin und Gründerin dieses Klosters Eleonora Philippina, geb. am 17.10.1712, gest. 23. Mai 1759 im Alter von 47 Jahren. Sie ruhe in Frieden.



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