St. Nikolaus (ehemalige Schlosskapelle)
Die Geschichte der ehemaligen Schlosskapelle St. Nikolaus reicht weit zurück in die Vergangenheit und ist eng mit der Entwicklung von Sulzbach-Rosenberg verbunden. Ursprünglich im frühen 9. Jahrhundert errichtet, gehört ein Teil der ursprünglichen karolingischen Bausubstanz noch heute zu den ältesten Überresten der Region. Nördlich der Kirche erstreckte sich ein Hochadelsfriedhof aus dem 9. / 10. Jahrhundert, der im 11. Jahrhundert mit einer Memorialkapelle überbaut wurde.
Im Laufe der Jahrhunderte durchlief die Kapelle zahlreiche Veränderungen und Umgestaltungen. Um 1300 wurde die romanische Apsis in einen gotischen Chor umgebaut, der später während der Gegenreformation auch von den Protestanten genutzt wurde. Nach einer profanen Nutzung ab 1807 wurde die Kapelle zu Wohnzwecken umgebaut, wodurch das gotische Chorgewölbe zerstört wurde.
Erst um das Jahr 2000 erfuhr die Kapelle eine umfassende archäologische Untersuchung, Sanierung und teilweise Rekonstruktion mit moderner Neugestaltung. Obwohl sie in einem neuen Gewand erscheint, enthält die Burgkirche St. Nikolaus noch immer karolingisches Mauerwerk und andere Überreste aus dieser Zeit.
Ein besonderes Kapitel ihrer Geschichte ist mit den Sulzbacher Grafentöchtern Gertrud und Bertha verbunden, die hier im Hochmittelalter beteten. Die erste Tochter wurde die Gemahlin des deutschen Königs Konrad III., die zweite zog von hier im Jahr 1142 nach Konstantinopel, um dort als "Irene" 1146 Kaiserin des oströmischen Reiches zu werden. Nach 1807 diente die Kapelle als Lager für die Druckerei und Verlagsbuchhandlung J.E.v. Seidel, die die erste interkonfessionelle Bibelanstalt der Welt betrieb.
Heute ist die ehemalige Schlosskapelle St. Nikolaus nur bei Führungen und Veranstaltungen zugänglich. Ihre reiche Geschichte und ihre Bedeutung für die Region machen sie zu einem wichtigen kulturellen und historischen Erbe von Sulzbach-Rosenberg.
Adresse: St. Nikolaus (ehemalige Schlosskapelle) Im Schloss 1 92237 Sulzbach-Rosenberg