

Etwas unterhalb der imposanten Wallfahrtskirche St. Anna erhebt sich die bescheidene Loretokapelle, ein symbolträchtiges Zeugnis der religiösen Hingabe und Verehrung.
Im Jahr 1753 ließ Prinzessin Elisabeth Auguste von Sulzbach, die erste Ehefrau des späteren bayerischen Kurfürsten Karl Theodor, eine Loretokapelle auf dem Annaberg erbauen. Diese Kapelle ist ein Symbol für das Elternhaus Mariens, das der Legende nach im Jahr 1291 von Nazareth nach Loreto in Italien durch Probst Teramus transloziert wurde. Die "Casa Santa" in Loreto verweist auf das Haus von Marias Mutter Anna, den Ort der Verkündigung an Maria und damit auf Maria als Mutter Jesu.
Die Loretokapelle ist eine architektonische Nachbildung der berühmten Santa Casa („Heiliges Haus“) innerhalb der Basilika vom Heiligen Haus in Loreto, Italien. Ihr Vorbild fand die Kapelle in Oggersheim, errichtet durch den Pfalzgrafen Josef Karl, ebenfalls ein Sohn Sulzbachs. Der kleine verputzte Steinbau mit seinem Satteldach und dem eingezogenen geschlossenen Halbchor im Osten strahlt eine demütige Eleganz aus. Ein Dachreiter von 1881 krönt das Gebäude, in dem die einstige Glocke des Sulzbacher Rathauses erklingt. Die vier Fenster im Chor und die Türen sind mit kunstvollen Granitrahmen versehen, während die Türen selbst von Portalgiebeln gekrönt werden.


Die Loretokapelle bleibt ein Ort der stillen Kontemplation und des spirituellen Rückzugs, ein Ort, der die Gläubigen dazu einlädt, ihre Herzen und Gebete zu erheben und Trost und Hoffnung zu finden in den Schatten ihrer heiligen Mauern.