Fachbegriffe der Bergleute in Sulzbach-Rosenberg - KulturAS - Ihre Gemeinschaft für Kultur und Reisen

2024/2025
Gemeinschaft von netten, unternehmungslustigen, kulturbewussten und reiselustigen Menschen
Sulzbach-Rosenberg/Feuerhof
Neigierich?
Kummer! Zouhurchn!
Direkt zum Seiteninhalt
Begriffe aus dem Bergbau in Sulzbach-Rosenberg

Eine Auswahl historischer und gebräuchlicher Begriffe aus dem Alltag der Bergleute, die Ihnen nicht geläufig sind, möchten wir Ihnen erklären was diese schließlich bedeuten oder aussagen.
Sollten Sie weitere Begriffe kennen, schreiben Sie uns. Wir werden unsere Liste vervollständigen.
A

Abbau
planmäßige Gewinnung von Erz
In der Vorstellung der Bergleute aus alter Zeit war die Erde über und unter Tage von Lebendigem durchwoben.
auch Bergmannsklo genannt: Behälter mit verschließbarem Deckel zur Verrichtung der Notdurft unter Tage.
Abraum
Im Tagebau das die Lagerstätte überdeckende Gestein, von abräumen.
Absaufen
voll Wasser laufen
Abteufen
Herstellen eines Schachtes von oben nach unten (Schacht, Blindschacht). In die Teufe (Tiefe) vordringen.
Abwetter
Die Abwetter (verbrauchte Luft) wurden über den Luftschacht ausgeblasen.
Alter Mann
Verlassener, abgesperrter, versetzter oder zu Bruch geworfener Grubenbau.
Anschläger
Gab dem Maschinisten Signale für die Bedienung des Förderkorbes. Anschläger hieß er, weil die Signale ursprünglich mit einer Glocke gegeben wurden.
Arschleder
Gesäßschutz aus Leder
Aufbruch
von unten nach oben hergestellter Blindschacht
Aufwältigen
einen zusammengebrochenen Grubenbau wieder benutzbar machen
B

4. Dezember, Festtag zu Ehren der heiligen Barbara, Schutzpatronin der Bergleute
ist eine der geschichtsträchtigsten  Ferienstraßen der Bundesrepublik Deutschland, verläuft von Pegnitz im Norden nach Regensburg im Süden. Sie verbindet die einstigen Eisenzentren Ostbayerns, die Reviere Pegnitz, Auerbach, Sulzbach-Rosenberg und Amberg.
Befahrung
Besichtigung eines Bergwerks
Bergamt
Für den Bergbau zuständige staatliche untere Aufsichtsbehörde.
Sammelbegriff für alles, was mit dem Gewinnen, Fördern und Veredeln nutzbarer Bodenschätze dient
Der Sulzbacher Bergbaupfad ist eine der Stationen an der Bayrischen Eisenstraße. Die Oberpfalz war seit dem 13. Jahrhundert durch ihre Vorkommen an Eisenerz und Braunkohle eines der wichtigsten Eisenzentren Mitteleuropas und wird auch "Ruhrgebiet des Mittelalters" genannt. Der Bergbaupfad verbindet die ehemaligen Tagesanlagen der Erzgruben und den Schaustollen "Max" entlang der Arbeitswege der damaligen Bergleute.
Dieser Stollen wurde von Bergleuten zwar in einem ehemaligen Luftschutzstollen angelegt. Sie erhalten aber hier einen Eindruck wie es in den Strecken der hiesigen Gruben ausgesehen haben mag. Einiges Gezähe, das ist das Werkzeug der Bergleute, vermitteln Ihnen einige Eindrücke des Berufes des Bergmanns.
ist die Berufsbezeichnung eines Menschen, der in einem Bergwerk Rohstoffe abbaut
Bergmannsgruß
Traditioneller Gruß, den Bergleute verwenden, wenn sie in die Grube oder von der Grube zurückkehren.
Bergmannslied
Das Steigerlied (auch Steigermarsch oder Glück auf, der Steiger kommt) ist ein deutsches Bergmanns- und Volkslied
Bergmannswege gab es eigentlich nicht. Jedenfalls wurden sie nicht als solche bezeichnet.
ursprünglicher Name für den Bergmann. Später Bezeichnung für den Gesellen des Meisters (Hauers). Nach 1945 ein offizieller Lehrberuf mit einer Knappenprüfung nach 3jähriger handwerklicher und bergmännischer Lehre.
Im Jahre 1898 spielte dann die Bergknappenkapelle zum ersten Mal zum Bergball auf, zwischenzeitlich ist sie seit… die offizielle Stadtmusikkapelle
Vertretung der Arbeitnehmerinteressen und der sozialen Absicherung der Bergleute
Bergmannskleidung
die  Tracht der Bergleute, ist eng mit der Geschichte des Bergbaus verbunden  und ist auch heute noch ein Symbol für die harte und gefährliche Arbeit  der Bergleute. Der schwarze Stoff steht für die Dunkelheit im Stollen,  die goldenen Knöpfe symbolisieren das Licht der Sonne.
Bergsenkung
Begriff  im Bergbau, der auf das Absinken oder die Senkung des Bodens oder der  Oberfläche in einem Bergwerk oder in dessen Umgebung hinweist
unterirdische Anlage zur Erschließung und Ausbeutung von Bodenschätzen. Umfaßt die Gesamtheit aller über- und untertägigen Objekte.
Im März 1960 legten 7.500 Arbeiter der Maxhütte ihre Arbeit nieder, als die Unternehmensleitung aus Gründen der Arbeitssicherheit den Bierkonsum einschränken wollte. Der Ende des Streiks erfolgte 32 Stunden später, als der bayerische Arbeitsminister Walter Stain unter den Parteien vermittelt hatte.
Blechlmaa´
Der Mann, der die Einfahrtsmarken der Bergleute entgegennahm und  aufbewahrte, bis sie nach dem Ende der Schicht wieder auffuhren.
Blindschacht
nicht an den Tag führender Schacht
Bruch
planmäßig oder unplanmäßig zerstörte Grubenräume
Bruchfeld
nennt man jene Gebiete der Tagesoberfläche, die durch den Abbau des Erzes eingebrochen sind. Hier bildeten sich Trichter und Spalten. Diese Bruchgebiete durften aus Sicherheitsgründen nicht betreten werden
Buckelwäscher
gibt es, seit in den Sulzbacher Erzgruben Wasch- und später Duschgelegenheiten bereitgestellt wurden. Der Buckelwäscher war ein Kollege, mit dem man sich gut verstand und von dem man sich nach der Schicht den Rücken waschen ließ. Im Ruhrbergbau hieß das „Buckeln“.
So geht es mit vielem aus dem Bergmannsalttag: Was für viele selbstverständlich war, gerät einfach in Vergessenheit.
D

Eine Spezialität der Bergmannsprache  in den Sulzbacher Gruben -und nur dort- ist die Bezeichnung für das  Örtchen. Es hieß seit Generationen „Daniel“. Woher dieser Ausdruck kommt  ist nicht zu erfahren, selbst die ältesten Bergleute mit denen ich  sprach, kannten nur diesen Ausdruck. Mit dem biblischen Daniel hat er  nichts zu tun. Im 5. Buch Mose, Kap. 23 gibt es zwar eine klare  Anweisung für ähnliche Verrichtungen, aber da ist von Daniel nicht die  Rede.
Es handelte sich dabei um einen  größeren, ca. 100 L fassenden, meist verzinkten Kübel mit Deckel. Der  Kübel hatte einen Bügel, so dass er mit einem Seil hochgezogen werden  konnte. Er stand in der Regel etwas abseits, in einem Verschlag, in dem  die Bergleute ungestört ihr Geschäft verrichten konnten. Der Kübel wurde  regelmäßig nach über Tage gebracht und ausgeleert. Beauftragt wurden  damit meistens Kameraden, die  irgendwelche Verfehlungen begangen  hatten, wie z.B. zu spät zur Schicht gekommen, unter Tage geraucht. (Helmut Heinl)
Deputatholz
festgelegte Mengen an Brennholz, das die jeweiligen Bezugsberechtigten unentgeltlich erhielten.
Deputatkohle
das war ein Kohlenkontingent, das die Bergleute von der Grubenverwaltung für den Eigenverbrauch zugewiesen erhielten.
Der „Deutsche Bergmannstag“ ist die höchste Festveranstaltung der deutschen Berg- und Hüttenleute. Er findet im Abstand von 3 bis 4 Jahren an unterschiedlichen Bergbaustandorten der Bundesrepublik statt. Der 11. Deutsche Bergmannstag war vom 6. bis 8. Juli 2007 in Sulzbach-Rosenberg
Deutscher Türstock
Türstock (Stollenausbau) mit Verblattung von Stempeln und Kappe gegen Stoßdruck (Seitendruck)
Direktor
durfte sich in der Maxhütte nur nennen, wer mehrere Bergwerke leitete
Durchschlag
Stelle,an der zwei aufeinanderzulaufende Stollen zusammentreffen
E

alter bergmännischer Ausdruck für Mineralaggregate oder Gesteine, aus denen Metalle oder Metallverbindungen hergestellt werden können.
Der Heimatverein war 1950 von Bergleuten und Arbeitern des Stahlwerks Maxhütte gegründet worden.
Erzbarometer
spezielles Barometer für Grubenneulinge.  
Der älteste Bergbau der Welt, war ursprünglich auf die Gewinnung von Edelmetallen wie Gold und Silber ausgerichtet.
Erzhülle
ist eine Folgeerscheinung des Erzabbaus. Aufgrund der Erzförderung sackten die überlagernden Schichten bis unterhalb des Grundwasserspiegels ab, so dass der Teich entstand.
Als in den Sulzbacher Gruben noch mit Presslufthämmern gearbeitet wurde, musste das hereingewonnene Erz in die Hunte geschaufelt werden. Neben sehr hartem Erz gab es Stellen mit ganz lockerem Rieselerz, das wie lockerer Kies herausfloss. Erzmüller machten sich diesen Umstand zunutze. Die Deckbretter, oben an der Firste wurden etwas gelockert, und zwar so, dass ein Spalt entstand. Dann wurde der Hunt darunter geschoben und mit einer Eisenstange durch die Bretter gestochert. Das Erz rieselte, von der Firste herab, gleich in den Wagen. Es wurde „gemahlen“. So war es leicht, die im Gedinge vereinbarte Erzmenge herein zu gewinnen, auch wenn das „Mahlen“ streng verboten war, aus gutem Grund. Der entstandene Hohlraum konnte jederzeit einstürzen und verheerende Schäden verursachen.
Erzweg
Der Erzweg durchzieht das Amberg-Sulzbacher Land und eignet sich hervorragend für einen Wanderurlaub.
Ewige Teufe
unbegrenzte Tiefe
F

Fäustel
schwerer Handhammer mit zwei Schagflächen
Fahren
jede Art der Fortbewegung der Menschen unter Tage
Fahrweg
Fußweg, denn die Bergleute vom Schacht zu ihrem Arbeitsplatz zurückgelegten. Denn Bergleute gehen nie, sondern fahren.
Firste
obere Begrenzung des Grubenbaus
Firstenbau
Abbauverfahren in geneigter Lagerung
Flöz
Eine horizontale Schicht von Erz oder Gestein in einem Bergwerk.
Förderkorb
Noch heute gültiger Begriff aus dem historischen  Bergbau. Das erste Fördergefäß im Schacht war ein Korb am Seil, später  ein Kübel oder eine Tonne;
Förderkübel
Fördergefäß aus Holz, das im frühen Bergbau zur  Förderung von Erz, Kohle oder Haufwerk eingesetzt wurde. Heute aus  Stahl, wird beim Schachtabteufen verwendet (Abteufkübel).
bezeichnet man eine Konstruktion, die über dem Schacht errichtet wird.
Der Förderturm des 1974 stillgelegten St.-Anna-Schachtes ist ein Sulzbach-Rosenberger Wahrzeichen und ein Identifikationsobjekt für die Bewohner.
Franz Beckenbauer
Sulzbach-Rosenbergs „erster Bergmann“
Friedrich Flick
Flick erwarb in den 1920er und 1930er Jahren  eine bedeutende Position in der deutschen Wirtschaft. Er übernahm unter  anderem die Leitung der Maxhütte AG, einem großen Stahl- und  Bergbauunternehmen mit Sitz in Sulzbach-Rosenberg in Bayern. Unter  seiner Führung entwickelte sich die Maxhütte zu einem der größten  Stahlproduzenten Deutschlands.
Öllampe, in einer Frosch-ähnlichen Form. Über Jahrhunderte das einzige Licht des Bergmanns unter Tage.
Fuder
altes Raummaß, entsprach etwa einer Wagenladung. 1 Fuder = 4,05 Kubikmeter.
G

Gang
mit Erzen oder anderen Materialien ausgefüllte, meist steil einfallende   Kluft (Ader)
Gebirge
Als Gebirge wird in der Bergmannssprache das Gesteins- oder Erdreich bezeichnet, in das Bergwerke (Schächte, Stollen, etc.) getrieben werden. Dabei wird das oberhalb der Lagerstätte gelegene Gestein auch als „Deckgebirge“ oder „Hangendes“, das unterhalb gelegene als „Liegendes“ bezeichnet.
ausgehandelter Akkordlohn im Bergbau
Gewerke
Mitglied einer bergrechtlichen Gewerkschaft (Besitzer von Kuxen/Anteilen)
Gewinnung
nutzbares Mineral aus dem Gebirgsverband lösen
Geleucht
Bezeichnung aller Arten von Grubenlampen
Gezähe
das Handwerkszeug der Bergleute.
Gruß der Bergleute, als hoffnungsspendendes Symbol in der Welt zwischen Dunkelheit und Licht
Groum
Grube
Grube
Gesamtheit aller untertägigen künstlichen Hohlräume (Grubenbaue) eines Bergwerks.
Grube Caroline
Namensgeberin war: Caroline, Friederike, Wilhelmine; Bayerische Königin *1776 + 1841
1886 Bau des ersten Schachts der Erzgrube "Caroline" in Sulzbach
1888 Bau einer Seilbahn zur Erzgrube "Caroline" in Sulzbach
1902 Wassereinbruch in Grube "Caroline" in Sulzbach
1917 Brand in Grube "Caroline"
Grube Eichelberg
Grube Eichelberg bis 1977
Grube Etzmannsberg
Auf „Etzmannsberg” nahm 1871 ein neuer Schacht die Förderung auf.
Grube Fromm
1926 Stillegung der Erzgrube "Fromm"
Grube St. Anna
Annaschacht bis 1974
Grubengebäude
Im Bergbau bezieht sich der Begriff  "Grubengebäude" auf alle miteinander verbundenen unterirdischen  Hohlräume (Grubenbaue) eines Bergwerks.
Grubenhobel
Wer  neu in das Leben unter Tage aufgenommen wurde, musste sich in jedem  Fall erst einmal einer eingehenden sozialen Kontrolle unterziehen.
Im Sulzbacher und im Auerbacher Bergbau erhielten die Bergleute vom Steiger Brennholz zugewiesen. Meistens handelte es sich um Grubenholz, das beim Ausbessern des Ausbaus und beim „Rauben“ anfiel.
Grubenlampe
ist eine Leuchte, die bei der Arbeit unter Tage eingesetzt wird.
Grubenriß
Kartografische Darstellung des Grubengebäudes
Ein Grubentelefon ist ein spezieller Telefonapparat, der auf die harten Bedingungen unter Tage ausgelegt ist. Diese Geräte sind wasserdicht und schlagfest konstruiert. Die Modelle im Sulzbacher Bergbau waren aus Gusseisen hergestellt und hatten dadurch ein Gewicht von ca. 15 kg. Der Hörer hing an einer Panzerschnur. Das lautstarke Läutewerk machte sie auch bei großem Umgebungslärm gut hörbar.
Grubenwehr
Rettungstrupp im Bergbau, besteht aus freiwilligen, besonders qualifizierten Bergleuten,
Grubenwehr-Signale
1 Schlag = Halt
2 Schläge = Vorwärts
3 Schläge = zurück
5 Schläge = Ist alles wohl?
2 x 2 Schläge = Notsignal
Grubenwetter
Luft
Gschpia
aus Kanthölzern und Brettern
H

Haiferlstauan
Heckenrosen daraus konnten die Siedlerfrauen im Herbst aus den Früchten Marmelade kochen.
Halde
übertägige Aufschüttung von taubem Gestein oder Schutt
Hammer Philipsburg
Karl IV., ein Gönner Sulzbachs, förderte die Erz- und Eisengewinnung durch weitere Schürf- und Zollfreiheit. 1366 wurde Friedrich Kastner das Recht verliehen auf einer Holzmühle in Rosenberg einen Eisenhammer zu errichten und die „Rosen“ als Wahrzeichen zu führen. Dieser „Hammer Philipsburg” produzierte bis 1738.
Hauer
Berufsbezeichnung für eine Fachkraft unter Tage
Haufwerk
aus dem Gebirgsverband gelöstes Gestein oder Mineral
Heilige Barbara
Sie steht für Standhaftigkeit im Glauben,weil sie der Legende nach von  ihrem Vater in einen Turm gesperrt und dan enthauptet wurde, weil sie  sich weigerte ihren christlichen Glauben aufzugeben.Sie gilt bis heute  als Schutzpatronin der Bergleute
Um diese Traditionen für nachfolgende Generationen zu bewahren, erzählt Helmut Heinl, in kurzen, amüsanten bis lehrreichen Geschichten, wie das Leben unter Tage in den letzten 150 Jahren war. Sein Anliegen  ist es, die Werte und Traditionen der Erzgräber nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Die  Geschichten stammen von Gesprächen mit Zeitzeugen und eigenen Recherchen, die er seit 1983 dokumentiert."
Hochofen
Ein Hochofen ist ein Ofen, der zur Herstellung von Roheisen verwendet  wird. Roheisen ist ein Ausgangsmaterial für die Produktion von Stahl.  Der Ofen ist normalerweise zwischen 30 und 60 Meter hoch und hat einen  Durchmesser von 5 bis 15 Metern.
Hundestößer
Schlepper, der die Hunte bewegt (auf den Hund gekommen)
offener Förderwagen
I

Inaugenscheinnahme
Fundbesichtigung durch das Bergamt
K

Kapo
Vorarbeiter, meistens ein erfahrener Hauer, der den Steiger unterstützte. Eingesetzt z.B. zur Kontrolle bestimmter Arbeiten. Der Fahrhauer z.B. war ein erfahrener zuverlässiger Hauer, der als Hilfssteiger tätig war. Er meldete dem Steiger, dass alle Bergleute ordnungsgemäß ein - und ausgefahren waren.
Karbid
chemisches Mittel, künstlich hergestellt, mit Wasser vermischt erzeugt Karbid das hell brennende Azetylengas für die Karbidlampe
Karbidlampe
Die bis zum Ende des 19. Jahrhunderts im Bergbau gebräuchlichen "Frösche" wurden mit Lampenöl betrieben. Sie wurden von den Karbidlampen abgelöst, die ein warmweißes, gleichmäßiges Licht erzeugten, das für die Arbeit unter Tage sehr gut geeignet war. Erst neueste LED-Techniken ermöglichen ähnliche Ausleuchtungsgrade.

Die Flamme entsteht durch die Verbrennung von Azetylen-Gas, das im Lampenkörper dadurch entsteht, dass Wasser auf  Karbid (Calciumkarbid CaC2) tropft.
"A.D. 1988, St. Barbara bitt`für uns", heißt es in kunstvoll angebrachten Lettern über dem Portal der kleinen Kapelle am Feuerhof beim Bartl-Dreieck, und dieser Ruf zur Schutzheiligen der Bergleute ist mehr als nur ein frommer Brauch.
Kaue
Umkleideraum der Bergleute
Kerbholz
paarweise gleichzeitig eingekerbte Holzstäbe zur Kontrolle von  Abrechnungen Stab mit Namen der Geschworenen, der einem vorzuladenden  Bergman zugeschickt wurde (etwas auf dem Kerbholz haben)
benannt nach dem langjährigen Aufsichtsrat Max von Klenze
1912 Bau des Klenzeschachts im Revier Sulzbach
Kluft
Gebirgsspalte
Eine Knappschaft ist ein organisatorischer Zusammenschluss der in einem Bergwerk oder in einem Revier beschäftigten Bergleute mit dem Ziel der Arbeitnehmerinteressenvertretung und der gegenseitigen sozialen Absicherung. Der Begriff leitet sich von einem Zusammenschluss von Knappen her. Wikipedia
Konverter
Ein Konverter ist ein Ofen, der zur Herstellung von Stahl aus Roheisen  verwendet wird. Der Konverter ist eine große, zylinderförmige Struktur,  ähnlich wie der Hochofen, der aber eine andere Funktion hat. Im  Gegensatz zum Hochofen, der Roheisen produziert, wird im Konverter  Roheisen in Stahl umgewandelt.
Kübel
Fördergefäß zum Schachtteufen
Kumpel
stammt vom lateinischen „companio“, wörtlich übersetzt „Brotgenosse“, also „Kollege, mit dem man die Mahlzeit teilt.“
Kuxe
Anteil am Vermögen einer bergrechtlichen Gewerkschaft in Form eines Namenspapiers
L

Lachter
Längemaß (2,0924 m)
Lehrhauer
unter Aufsicht eines Hauers arbeitender Bergmann
Manfred  Leiss langjähriger Arbeitsdirektor der Maxhütte. Leiss liegen die  Tradition des Bergbaus in und das Montanwesen sehr am Herzen
Luftschutzstollen
ist ein unterirdischer Hohlraum, der in Kriegszeiten den Menschen als Schutzraum gegen Luftangriffe diente.
Lutte
Kanal oder Röhre zur Abführung von Wasser bzw. zur Bewetterung
M

Mächtigkeit
Dicke einer Lagerstätte
Malter
altes Raummaß (ca.0,3 t)
Markscheider
Vermessungstechniker, der unter (und über) Tage die Grubengrenzen festlegte und die Meßergebnisse im Grubenriss s. Kommentar kartographisch festhielt.
benannt nach dem bayerischen König Maximilian II. Joseph, war das traditionsreiche Hüttenwerk, das im Ortsteil Rosenberg die Arbeit aufnahm.
Mundloch
Tagesöffnung eines bergmännischen Baus (Stollen, Tagebetrieb, Schacht)
Muten
die Verleihung einer Berechtsame, eines Grubenfelds beim Bergamt beantragen
O

Oarzgrowa
Mundart-Ausdruck für Erzgräber.
Ort/Örter
das Ende einer Strecke
Ortsältester
Der verantwortliche Hauer an den einzelnen  Betriebspunkten. Er war Sprecher der Bergleute an einem Abbauort und handelte mit dem Obersteiger das Gedinge aus.
Ortsbrust
In einer aufzufahrenden Strecke die Gesteinsoberfläche am Streckenende, die zum Zweck des Vortriebs bearbeitet wird.
P

Pickhammer
Abbauhammer
Pingen
(mhd. binge = Vertiefung, Graben); hier:
a) allgemein: Vertiefung im Gelände, die entstanden, wenn ein im Untergrund befindlicher oberflächennaher Grubenbau einstürzte;
(b)  im Erzbergbau des "Alten Mannes": trichter-, oder schüsselförmige  Vertiefungen, von Tagebauen oder kleinen Schächten (Schachtpinge) des  mittelalterlichen Bergbaus.
Polnischer Türstock
Türstock mit ausgekehlten Stempeln
Q

Querschlag
Verbindungsstrecke zwischen 2 Bergwerksabschnitten, ein Ausrichtungsbau zur Erschließung einer Lagerstätte.
R

Rammeln
Es hat gerammelt, sagten unsere Erzgräber, wenn untertage Erzwagen aus den Gleisen gesprungen waren und sich verkeilt hatten.
Aus einem ausgebeuteten Grubenbau das eingebaute Material z.B. Holz, Schienen, Stempel, Rohre, Kabel, Lutten (Rohre zur Bewetterung)  zur Weiterverwendung zurückholen. Der ausgeraubte Grubenbau wird dann abgeworfen (stillgelegt).
Rösche
untertägiger Graben zur Abführung von Grubenwasser
S

Schacht
Lotrechter (senkrechter) oder tonnlägiger (schräger) Grubenbau, mit dem eine Lagerstätte von der Erdoberfläche aus erschlossen wird.
Schachtanlage Leonie
Auch das letzte noch fördernde Eisenerzbergwerk  der Bundesrepublik, die der Maxhütte gehörende Grube Leonie, war in  Auerbach beheimatet.
Schicht
Die Arbeitszeit eines Bergmanns, normalerweise in festgelegten Zeiträumen aufgeteilt.
Dieser Schaustollen hat zwar nichts mit dem eigentlichen Bergbau zu tun, sondern wurde von Bergleuten als Luftschutzstollen angelegt. Sie erhalten aber hier ein Gefühl vermittelt wie es in den Strecken der hiesigen Gruben ausgesehen haben mag. Einiges Gezähe, das ist das Werkzeug der Bergleute, vermittelt Ihnen einige Eindrücke des Berufes des Bergmanns.
Schießhauer
Ein "Schießhauer" im Bergbau ist eine historische Berufsbezeichnung für  einen Bergarbeiter, der für das Sprengen von Gestein in Bergwerken  verantwortlich war.
Schlacke
bei der Verbrennung von Steinkohle, Koks und dem Schmelzen von Eisenerz in kleineren oder größeren Stücken zurückbleibende harte, poröse Masse; Verbrennungsrückstand
ehemalige Reststoffdeponie der Maxhütte auf dem fast alle Abfälle der Maxhütte abgelagert wurden. Sanierung durch den Freistaat Bayern
Schlagwetter
5-14 % Grubengas(Methan) enthaltende explosive Luft, welche durch Zündquelle zur Explosion gebracht werden kann  
Schlägel
kurzstieliger Hammer/Fäustel
Schlägel und Eisen
Altes bergmännisches Wahrzeichen. Ein Hammer (Schlägel) mit zwei Schlagflächen (Fäustel) und ein angespitztes, mit einem Stiel gehaltenes Eisen, mit dem das Gestein bearbeitet wurde.
Schlepper
Fördermann, war für das Schleppen der Hunte eingesetzt
Schlössl
ehem. Werkskasino Maxhütte,  wurde 1785 bis 1788 als Lustschloss der Pfalzgräfin Franziska Dorothea, die von 1768 bis 1794 im Sulzbacher Schloss wohnte, gebaut.
Schlotte
Mit Wasser oder Sediment gefüllter Hohlraum im Gestein (des Karstes). Im Sulzbacher/Auerbacher Bergbau oft die Ursache für heftige Schwimmsand- und Wassereinbrüche.

Wird eine Schlotte durch den Bergbau unten angeschnitten,kann der viele Tausend cbm umfassendde Inhalt in das Grubengebäude laufen.
Schuh
Längenmaß 17.Jahrhdt. etwa 0,3 m
Schürfen
nutzbare Mineralien auf ihrer natürlichen Lagerstätte aufsuchen
Schwarten
Sägeraue Bretter mit Rindenteilen; wurden unter Tage zum Auskleiden, und Verschalen verwendet, so weit sie keiner Druckbelastung ausgesetzt waren.
Schwimmsand
Was für den Kohlebergbau die  Schlagwetter waren, war für den Erzbergbau der Wasser bzw.  Schwimmsandeinbruch. Allerdings ist die Wirkung von Schlagwettern  ungleich folgenschwerer.
Im normalen Tiefbau (Kanalbau) heißt es Schwemmsand; im Bergbau sagte man Schwimmsand.
Schwimmsand ist nicht nur Wasser mit  Sand, es können auch Erz, Lehm und Reste vom alten Mann eingelagert  sein. Die Steiger und erfahrene Bergleute konnten in der Regel  abschätzen, wo es besonders gefährlich war, aber sicher war man  nirgends.
Bei großen Schwimmsandeinbrüchen  drangen Wasser, Schlamm oder Sand sehr schnell in die Strecke vor – und  wenn der Zufluss nicht gestoppt werden konnte, so lange - bis diese voll  gelaufen war (d.h., das Wasser lief ab, die Feststoffe blieben liegen  und füllten den Grubenausbau.)

Es war wohl das folgenschwerste Unglück.
1939 an Fronleichnam gab es  einen großen Wassereinbruch auf der Grube Fromm, bei dem die ganze Grube  absoff und zur Allerweltskirchweih (dritter Sonntag im Oktober) brach  dann unterhalb des früheren Feuerwehrhauses in Großenfalz eine Pinge  ein, die über viele Jahre sichtbar blieb.
Seige
Graben zur Abführung von Grubenwässern
eine auf hölzernen oder eisenen Böcken verlegte Seilbahn die das Erz von den Gruben bis zu den Hochöfen der Maxhütte brachte
Sicherheitspfeiler
Die bekanntesten Sicherheitspfeiler sind die  Schachtsicherheitspfeiler. Um  vor den Abbaueinwirkungen zu schützen,  wird ein Bereich zum Sicherheitspfeiler erklärt. In der Regel ist dieser  kreisrund. Der Radius kann mehrere hundert Meter betragen und richtet  sich nach dem vorhandenen Untergrund. Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Sicherheitspfeiler
Sohle
untere Begrenzungsfläche einer Strecke
Spreißl
abgespaltenes Stück Holz; entstanden u.a. wenn der Gebirgsdruck den Holzausbau in der Grube zerdrückte.
Spurnagel
an früheren Förderwagen mittig angebrachte Zapfen zur Führung der Räder auf der Lauffläche
12.05.1965 Annaschacht nimmt Förderung auf.
31.07.1974 Annaschacht stillgelegt
Aufsichtspersonen, ein Art Meister unter den Bergleuten
Steigerlied
Das Steigerlied (auch Steigermarsch oder Glück auf, der Steiger kommt) ist ein deutsches Bergmanns- und Volkslied
Stempel
stehende Holzteile zur Aussteifung des Grubenbaus, aus Rundhölzern.
Stollen
Eingang eines Bergwerkes, der im hügeligen Gelände waagerecht oder geneigt ins Erdinnere führt.
Stoß
seitliche Begrenzung eines Grubenraums
Strecke
ein horizontal oder nur mit geringer Neigung  aufgefahrener Grubenhohlraum, der zum Abbau oder zur Verbindung  verschiedener Bergwerksbereiche dient, aber nicht an die Tagesoberfläche  führt. Die wichtigste ist die Hauptförderstrecke.
Streckenvortrieb
Der Prozess des Grabens und Erweiterns von Stollen oder Tunneln, um die Erschließung neuer Abbaugebiete zu ermöglichen.
Sumpf
angelegte Vertiefung zur Ansammlung von Wasser (Pumpensumpf)
T

Tagesbruch
an der Erdoberfläche sichtbarer Einsturz eines Grubenbaus
taubes Gestein
Gestein ohne nutzbare Mineralien
Teufe
Aus der Sprache des Mittelalters übernommener Begriff für Tiefe.
Trum, Trumm
Teil des Erzganges
Türstock
Der Grubenausbau gehört zu den wichtigsten Sicherheitsvorkehrungen im Bergbau. Beim „Deutschen Türstock“, wie er im Sulzbach-Rosenberger Bergbau angewendet wurde, werden die Kappen mit den Stempeln verblattet. Dabei wird unterschieden, ob Firstendruck (von oben) oder Seitendruck vorherrscht.
U

Übertage
auf der Erdoberfläche
Untertage
unter der Erdoberfläche
unverritzt
vom Bergbau unberührt
Uraltungen
Uraltungen waren Abbauorte im Bereich von Eichelberg bis zur Grube  Fromm, in früheren Jahrhunderten. Diese alten Abbauorte gingen maximal  bis in eine Tiefe von ca. 90 m und rissen fast ausschließlich das obere  Lager des Erzkörpers an. Sie lagen alle im guten Erz und wurden so weit  in die Tiefe getrieben, als es noch möglich war, das anfallende Wasser  zu heben.

Der Ausbau der Strecken war sehr stark, d.  h., die Hölzer standen dicht nebeneinander und waren entsprechend dick.  Dies war dem Umstand geschuldet, dass der Abbau bzw. der Vortrieb  aufgrund der Handarbeit sehr langsam vor sich ging. Deshalb mussten auch  die Strecken entsprechend lange stehen bleiben. Die „ Alten“ hatten  erhebliche Erzreste (hartes Erz) zurückgelassen, weil der Abbau mit  Eisen und Schlägen zu schwierig war.
V

Verbrechen
zu Bruch gehen von Grubenbauen
Verhüttung
Der Prozess, bei dem Erz in einem Hochofen geschmolzen wird, um Metalle zu gewinnen.
verlorener Ausbau
vorläufiger Ausbau
Versatz
taubes Gestein zum Verfüllen von Hohlräumen
Villa Max
Auch als Flick-Villa bezeichnet. Diente während des 2. Weltkriegs als Wohnsitz für die Ehefrau des Eigentümers der Maxhütte, dem Großindustriellen Friedrich Flick.
Vor Ort
untertägige Arbeitsstelle
Vortrieb
Auffahrung einer Strecke
W

Wetter
bergmännische Bezeichnung für die ein- und ausstreichende Luft in einem Bergwerk.
Wetterführung
Maßnahme, um Grubenbauen frische Luft zuzuführen
Wetterschacht
Wetter nennt der Bergmann die Luftmengen, die für eine Belüftung der untertägigen Grubenräume sorgen
Wettertüre
Absperrung im Grubengebäude zur Regulierung der Wetterführung
Z

Zeche
Bergwerk, Grube
Zechenhaus
Huthaus, Gebäude am Schacht- oder Stollenmundloch
Zimmerung
Grubenausbau aus Holz
Zoll
altes Längenmaß( 1 Zoll =1/12 Fuß=1/80 Lachter=0,02615 m)
Straßennamen die mit dem Bergbau zu tun haben

Am Annaschacht
An der Maxhütte
Bergknappenstraße
Erzhausstraße
Glückaufstraße
Grubenweg
Karolinenstraße
Klenzestraße
Markscheiderstraße
Schachtstraße
Schlepperweg
Seilbahnweg
Steigerstraße
Stollengasse: ist die einzige Straßenbezeichnung, die einen reellen Bezug zum früheren Bergbau hat. Es gibt die begründete Annahme, dass in der Stollengasse einer oder mehrere Stollen mündeten, mit denen die Erzkörper in Richtung Galgenberg entwässert wurden.
Seilbahnweg: ebenfalls eine Bezeichnung mit lokalem Bezug. Über den Seilbahnweg verlief früher die Seilbahn von den Bergwerken in die Maxhütte.

Spitznamen der Bergleute

Weiherblasch, Korkenzaicher, Schurz, Kuller, Friedhofsbomber, Schokalad, Bodawaschl, Pfeiferlsteiger,
Zurück zum Seiteninhalt