

vom Renner über Seitz bis hin zu Eberwein
Die Geschichte des Bayerischen Hofs in Sulzbach-Rosenberg ist geprägt von Tradition und Wandel, von Familienbande und einer tief verwurzelten Leidenschaft für Gastlichkeit. Seit 1826 besteht dieses Haus im Herzen der Herzogstadt, und in fast zwei Jahrhunderten hat es sich zu einer der bedeutendsten Adressen für Gastfreundschaft entwickelt.
Als Heinrich Seitz das Gasthaus im Jahr 1862 übernahm, verlieh er ihm den Namen, den es noch heute trägt: „Bayerischer Hof“. In den Herzen der Sulzbacher jedoch blieb der Name „Renner-Seitz“ ein fester Begriff, der für generationsübergreifende Heimatverbundenheit steht. Über die Jahre entwickelte sich der Gasthof zum Dreh- und Angelpunkt für Einheimische und Durchreisende, die den Charme und die Gemütlichkeit des Hauses schätzten. Jede Generation der Eigentümerfamilie prägte den Bayerischen Hof auf ihre Weise und führte das Erbe durch alle Höhen und Tiefen.

Am 30. März 1996 musste die Brauerei jedoch schließen – der rückläufige Bierkonsum und die Sanierung des Stadtgrabens machten den Betrieb unrentabel. Die Familie Eberwein, die das Erbe des Hauses bis heute in direkter Linie fortführt, entschied sich schweren Herzens für das Ende des Braubetriebs.
Doch der „Herzogtrunk“ des Bayerischen Hofs lebt weiter. Einst ein beliebtes Märzenbier der Hausbrauerei, wird es nun von der Kaiser-Brauerei in Geislingen gebraut und nach Sulzbach-Rosenberg geliefert. Dass der Braumeister Ulrich Kumpf auch mit Christine Eberwein, einer Tochter der Eigentümerfamilie, verheiratet ist, lässt die Brautradition auf besondere Weise weiterleben. So kehrt die Familientradition symbolisch zurück zum Bayerischen Hof, und das Bier wird auch heute wieder stolz im Haus ausgeschenkt.
Die Familie Eberwein pflegt die Werte des Hauses mit einem tiefen Bewusstsein für Gastfreundschaft und Menschlichkeit. In einer zunehmend digitalen Welt, in der persönliche Begegnungen immer seltener werden, bleibt der Bayerische Hof ein Ort, an dem der Mensch im Mittelpunkt steht – als Gast, Mitarbeiter und Freund. Hier fühlt man sich willkommen und als Teil einer fast 200-jährigen Geschichte, die weiterlebt und auf ihre Weise an die nächste Generation weitergegeben wird.