Spaziergang zum Franzosengrab
Spaziergang zum Franzosengrab
Kurzwanderweg Feuerhof auch für Kinder geeignet
Kleine
Rundstrecke über „Auf Der Ruh“, den Schleifsteinberg, das
„Franzosengrab“ und „die Wiege“ nach der „Auf Der Ruh“ zurück. Bei jedem
Wetter problemlos zu begehen.
Wandern mit Kindern kann eine
wunderbare Möglichkeit sein, die Natur zu genießen und Zeit miteinander
zu verbringen. Bringen Sie die Kinder dazu, die Natur zu entdecken und
zu erforschen, indem Sie ihnen Spiele oder Aufgaben geben, wie zum
Beispiel Fuchsbauten suchen, Schleifstein probieren, Schleifstein
erklimmen oder Tiere zu sammeln oder den Namen von Bäumen und Pflanzen
zu lernen. Wandern mit Kindern kann eine tolle Erfahrung sein, die der
ganzen Familie Freude bereitet.
Wir parken
unser Auto beim „Bartl“, oder wer weniger laufen will, auf der
gegenüber liegenden Seite des Hauses „Auf der Ruh“ (nach Rummersricht).
Der neu geschotterte Weg beginnt an der Straße und führt durch einen
lichten Kiefernwald nach Südwesten. Der frühere Pfad verläuft etwa 30 m
parallel durch den Wald. Er schwingt sich, mit leichtem Gefälle, um den
„Schleifsteinberg“ herum, der links steil ansteigt.
Der
Gipfel (508 m) des „Schleifsteinberges“ liegt nordwestlich vom dürren
Berg und Großenfalzer Berg (532 m = 31 m höher als der Annaberg). Vor
etwa 50 Jahren war er noch ohne Bewuchs, mit einem Kreuz und einer
einfachen Bank und bot einen wunderbaren Blick nach Westen und Norden i.
Wegen des wasserdurchlässigen Untergrundes ist er heute fast
ausschließlich mit Kiefern bewachsen. Sie machen den Wald licht und
duften an heißen Tagen wunderbar.
Die ungewöhnliche
Bezeichnung könnte daran erinnern, dass der Selbstversorgungsgrad
unserer Vorfahren sehr viel höher war, als wir uns das heute vorstellen
können. Schleifsteinberg ist kein Name, der im Lauf der Zeit umgeformt
wurde. Er hat einen realen Hintergrund und deutet darauf hin, dass hier
Gesteine liegen, die früher als Schleifsteine benutzt werden konnten. ii
Schon nach etwa 200 m, sieht man links im Hang einen steilen
Einschnitt. Er könnte durch den Abbau von Sand, oder eben Schleifsteinen
entstanden sein. Den ungewöhnlich feinen Sand nutzte man früher auch
zum Trocknen der Tinte, als man noch mit der Feder schrieb iii, oder zum Auskehren und Reinigen der Fußböden.
Wer
in den steilen, lichtdurchfluteten Hängen herumstreift, wird häufig
helle Brocken finden, die aus sehr feinem, fast weißen Sandstein
bestehen. Aus ihnen stellte man wahrscheinlich früher Schleifsteine her.
Aus größeren Stücken, die man im Untergrund findet, wurden die meist
runden Schleifsteine herausgehauen, die zum Schärfen von Werkzeugen
benutzt wurden. Und – es funktioniert tatsächlich. Ich habe meine Äxte
und Sicheln damit geschärft. Es wäre kein Wunder, wenn unsere Vorfahren
sich den Bodenschatz zunutze gemacht hätten.
Wer mit offenen
Augen durch das bewegte Gelände geht, wird viele Einschlupflöcher von
Fuchsbauten sehen. Die Vegetation entlang des Weges zeigt genau, wo der
Sandboden auf dem wasserundurchlässigen Lehmboden aufliegt. Ab da stehen
auf der Hangseite fast nur mehr Fichten. Der Wald wird dunkel. Einige
Hohlweg-Stellen deuten darauf hin, dass es sich hier um eine Altstraße
handelt, die von Sulzbach, über den Altort Großenfalz, nach
Großalbershof und Iber führte.
Am Ende des Weges stoßen wir
auf das „Franzosengrab“. Beerdigt ist dort niemand. Es ist nur eine
Gedenkstätte für einen französischen Soldaten, der im Krieg von
Frankreich gegen Österreich und Bayern 1796 gefallen ist. So steht es
auf dem Schild unter dem Kreuz.
Die Gestaltung
der kleinen Gedenkstätte erfolgte 1994 durch das Stiber-Fähnlein, unter
dem unvergessenen Vorsitzenden Klaus Faltenbacher. 2015 wurde es –
erneut durch das Stiber-Fähnlein - restauriert. Erstaunlich ist, dass
trotz der abgeschiedenen Lage eine Blumenschale dort steht, die
offensichtlich regelmäßig gegossen wird. Irgendjemand kümmert sich also
darum.
Verlässt man nach wenigen Schritten den
Wald, hat man einen wunderschönen Blick über „Die Wiege“. So heißt das
Gebiet im Volksmund, aber auch im Grundbuch. Der Name ist
nachvollziehbar. Der Schotterweg führt durch das sanft geschwungene Tal
nach Großenfalz hinunter. Wir gehen bei der nächsten Gelegenheit wieder
links den Hang hinauf und halten uns links in Richtung Wald. Vor dem
ersten Hohlweg steigen wir links einen schmalen Steig hinauf. Der ist
nach wenigen Metern plötzlich unerklärlich tief eingeschnitten und
schlängelt sich durch den wieder lichten Kiefernwald, der „Auf Der Ruh“
entgegen.