Neukirchen bei Sulzbach-Rosenberg
Neukirchen bei Sulzbach-Rosenberg ist eine Gemeinde im Oberpfälzer Landkreis Amberg-Sulzbach und der Sitz der gleichnamigen Verwaltungsgemeinschaft. Sie liegt etwa zehn Kilometer westlich von Sulzbach-Rosenberg und 45 km östlich von Nürnberg. Wikipedia
… früher eine Adelspfarrei, jetzt ein Dorf mit 1.700 Einwohnern, ist schon in einer alten Chronik als „eine der fürnehmsten Ortschaften um Sulzbach“ bezeichnet. Wenn der Besucher, aus östlicher Richtung kommend, den Ort in einem weiten Talkessel vor sich liegen sieht, umgeben von zahlreichen Hügelketten, die den Übergang der Frankenalb in den Oberpfälzer Jura markieren, wird er sich dieser Feststellung gern anschließen. Allerdings kann man seit 2006 mit dem Beginn archäologischer Ausgrabungen in Ermhof davon ausgehen, dass die Ursprünge der im Jahr 1979 abgerissenen Kirche St. Martin im 8. Jahrhundert (Karolingerzeit) liegen. Darauf folgten bis zum 13. Jahrhundert weitere drei nachgewiesene Bauphasen, wodurch sich genaue Erkenntnisse zur frühmittelalterlichen Siedlungsgeschichte bis zur Gegenwart ergaben. Das freigelegte Bodendenkmal St. Martin in Ermhof ist gesichert und für die Öffentlichkeit als Mittelpunkt einer Informations- und Dokumentationsstätte erhalten worden.
Geprägt ist die Gegend um Neukirchen durch die Juralandschaft, in der sich felsgekrönte Gipfel bis 650 Meter über dem Meer mit engen Tälern abwechseln, durch einen außerordentlichen Waldreichtum mit entsprechend vielfältiger Flora und Fauna und durch beschauliches bäuerliches Kulturland. Neukirchen, der Hauptort der gleichnamigen Gemeinde (derzeit insgesamt 2.600 Einwohner) und Sitz der Verwaltungsgemeinschaft, hat sich trotz stetiger Aufwärtsentwicklung den dörflichen Charakter weitgehend bewahrt. Industrieanlagen sind nicht vorhanden, das örtliche Gewerbe umfasst vor allem Handwerks- und Dienstleistungsbetriebe sowie eine leistungsfähige Gastronomie. So ist der Festsaal im Hotel Neukirchner Hof als zentraler Veranstaltungsort weit über die Grenzen der Region hinaus bekannt. Dazu treten die hervorragend geführten Gaststätten in der Umgebung, die von Ausflüglern aus dem Landkreis und besonders aus dem Großraum Nürnberg gerne besucht werden.
Das Angebot an Arbeitsplätzen reicht in Neukirchen nicht für die gesamte Bevölkerung aus, sodass eine beträchtliche Anzahl gezwungen ist, als Pendler in den städtischen Ballungsräumen, insbesondere in und um Nürnberg, aber auch in Amberg oder Sulzbach-Rosenberg einer Beschäftigung nachzugehen. Dazu erweist sich die Lage Neukirchens im öffentlichen Verkehrsraum als günstig. Der hiesige Bahnhof als Knotenpunkt der Strecken Nürnberg – Furth im Wald und Nürnberg – Weiden wird halbstündlich bedient. Die Frankenmetropole kann somit unter 30 Minuten mit dem Regionalexpress und in 50 Minuten mit dem Nahverkehr erreicht werden. Die Anbindung an das Fernstraßennetz erfolgt über die B 14 und die B 85, die im Süden bzw. im Osten annähernd das Gemeindegebiet eingrenzen.
Den Entfaltungsmöglichkeiten in wirtschaftlicher, schulischer und kultureller Hinsicht sind somit durch diese Verkehrslage keine Grenzen gesetzt. Andererseits sind im Gemeindebereich selbst alle Einrichtungen vorhanden, die für die Wohnbevölkerung zur Deckung des täglichen Bedarfs notwendig sind, sei es auf dem Gesundheitssektor mit zwei Arzt- und zwei Zahnarztpraxen, Massagepraxen, ambulanter Sozialstation und Apotheke oder im Bereich der Kinder- und Jugendfürsorge mit Kinderspielplatz, Kindergarten und der Grund- und Hauptschule. Zahlreiche Einzelhandelsgeschäfte, Handwerks- und Dienstleistungsbetriebe sowie zwei Banken stellen die wirtschaftliche Versorgung sicher.
Die Ausweitung des Wohraumangebots, die notwendige Ausweisung von Bauland und strukturelle Verbesserungen im Hauptort Neukirchen sowie den umliegenden Ortschaften werden dazu beitragen, Wohnqualität und gesellschaftliche Rahmenbedingungen in der Gemeinde zu stärken und dem Trend sinkender Einwohnerzahlen bzw. den Auswirkungen des demographischen Wandels entgegen zu wirken. Das gesellschaftliche, sportliche und kulturelle Angebot wird gedeckt von über 40 Vereinen und den beiden Kirchen mit zahlreichen eigenen aktiven Gruppen. Es wird ergänzt durch gemeindliche Einrichtungen wie Bücherei, Sportanlagen, 126 Kilometer markierte Wanderwege sowie durch die touristischen Anziehungspunkte Osterhöhle, Waldlehrpfad im Eiselbachtal, Zantberg und die oben bereits erwähnten Gaststättenbetriebe, die ihrerseits auch dem Bild der kleineren Ortschaften in der Gemeinde Neukirchen (u.a. Holnstein, Büchelberg und Gaisheim) ihren Stempel aufdrücken.
Artikel erschienen im Bergstadtboten