Bild und Text Andreas Royer
22.12.2015
Hans Zangl pflegt die Annaberg-Krippe
Im Stall auf LED umgerüstet
Eigentlich ist für Hans Zangl das ganze Jahr über Weihnachten. Seine vielen Krippen, die bei ihm zu Hause in verschiedenen Ecken stehen, vermitteln einfach dieses gewisse Gefühl. Am liebsten ist er in seiner Werkstatt, dort kann er völlig abschalten und kleine Kunstwerke schnitzen.
Der Umgang mit dem Holz, die daraus entstehenden Figuren und die biblischen Szenarien sind die große Leidenschaft des Feuerhofers. Schon rund 30 Jahre lang geht er diesem Hobby nach, bildete sich weiter, verfeinerte seine Technik. Jahrelang war er auch bei den Krippenfreunden Amberg aktiv, machte erst letztes Jahr wieder bei deren großer Krippenausstellung mit.
Auch für die Pfarrei St. Marien ist der 75-jährige ehemalige Maxhütterer vor allem bei der Betreuung der Krippe in der Annabergkirche aktiv. Dort ist jetzt natürlich die Heilige Familie im Stall zu Bethlehem ausgestellt, Hirten und Schafe sowie allerlei stimmiges Beiwerk schaffen eine wunderschöne Szenerie von Christi Geburt.
Alle vier Wochen
Seine Mithilfe ist aber auch zur Weihnachtszeit in der Stadtpfarrkirche gefragt, wo er mit weiteren Unterstützern ebenfalls eine Krippe für die Gläubigen gestaltet. Sein Herz aber gehört seit über zehn Jahren der großen Krippe unter der Empore der Wallfahrtskirche auf dem Annaberg. Dort gestaltet er alle vier Wochen ein neues biblisches Thema.
Was den gelernten Spengler hierbei besonders freut, ist die Unterstützung durch den Freundeskreis St. Anna. Dieses kleine Team aus ehemaligen Sulzbacher und Rosenberger Ministranten hilft mit freiwilligen Spenden, die es während des Annabergfestes sammelt, bei der Anschaffung von neuen Krippenfiguren mit. Über die Jahre kamen so schon rund 1000 Euro zusammen. Als letzte Anschaffungen von diesen Zuwendungen nannte Zangl verschiedene Hirten, römische Soldaten und eine Kreuzigungsgruppe.
"Wenn die Leute gerade zur Weihnachtszeit die Krippe in der Annabergkirche aufsuchen, würde mich das außerordentlich freuen", äußert der Hobbyschnitzer einen ganz persönlichen Wunsch. Und als Besonderheit verrät er, dass sich bei jeder aufgebauten Szene in der Krippe am Berg auch der Teufel als Figur verbirgt - nicht immer ganz offen, aber irgendwo ist er dann doch zu entdecken. Erinnert wird damit daran, dass das Böse und die Versuchung überall lauern können.
Fünf-Stunden-Schaf
Was seine Frau dazu sagt, wenn er den ganzen Tag in seiner Werkstatt im Keller verbringt, will die SRZ beim Besuch noch wissen: "Immer wenn Zeit ist, schnitze ich, aber die Arbeit in Haus und Garten geht natürlich vor", erklärt Hans Zangl mit einem Augenzwinkern. Gleich ist er dann auch schon wieder bei seinen Figuren und erklärt, dass er für ein Schaf ungefähr fünf Stunden zum Schnitzen braucht. Auch die Technik macht vor dem Stall von Bethlehem nicht halt: Dort sei bereits auf LED-Beleuchtung umgerüstet worden.