Starke Männer und viel Spott
Bockbier, Bratwürste, Brezen und gute, deftige, bayerische Unterhaltung sind seit jeher Garant für einen zünftigen Abend in der Fastenzeit. Das traditionelle Starkbierfest beim Bartl mit der Erlbochmuse und den Kapellenbrüdern reihte sich wieder nahtlos in diese Spektakel ein.
Traditionsgemäß eröffnete die Erlbochmuse alias Bernhard und Xaver mit ihrer gewohnt urbayerischen Art das Bockbierfest im Hotelgasthof Zum Bartl am Feuerhof. Die urtypische Musik passte genau zur Speisekarte der Wirtsfamilie Lotter mit vielen einfachen und deftigen Gerichten, die den Genuss der gehaltvollen Bierangebote unterstützte.
In den gut gefüllten Räumen warteten die Gäste wieder auf den Auftritt der "3 Kapellenbrüder", den Wirt (Hans-Jürgen Reitzenstein), den Lehrer (Anton Fenk) und den Pfarrer (Armin Kraus). Von der großen bis zur kleinen Politik-Mafia wurde alles unter dem Motto "Su-Ro bergauf/Su-Ro bergab" mit harten, augenzwinkernden und zweideutigen Auslegungen angeprangert.
Unter der Haube
Da in den Ortsteilen Feuerhof und Gallmünz im letzten Jahr eher weniger Auffälliges geschah, musste auf Insiderwissen zurückgegriffen werden. So sprach der Lehrer: "Wir sind zu zweit!", und meinte damit den Wirtssohn Franz Lotter, der dies als 30-Jähriger im Internet bekanntgab. So blieb ihm der Biergang auf den Annaberg und der Schrei "Ich bin übrigblieben!" erspart. Dass der Manfred Eckert nach seinen unzähligen Vorsorgeuntersuchungen mittlerweile so viele Implantate im Mund hat, das es für einen Mittelklassewagen reichen würde, wusste der Wirt zu berichten. Der Pfarrer plädierte für eine Totalsperrung oder eine Maut für die Edelsfelder Straße. Seit die Straße bis Forsthof durchgehend ausgebaut ist, leiten die Navis den Schwerlastverkehr um und der Fußgänger lebt gefährlich.
Aber auch Schlackenberg, Maxhütte, Bürgermeister und vieles mehr wurde von den Kapellenbrüdern beleuchtet und kommentiert. Zum Abschluss baten sie, in einer sterbenden Stadt (150 Geburten/250 Sterbefälle 2014) das Wort Nächstenliebe gegenüber Menschen, die glücklich sind, einfach am Leben zu sein, noch zu steigern. Denn die, die ihre Heimat unfreiwillig verlassen haben, werden es auch sein, die sich einmal um uns kümmern. Deshalb sollte die Aktion "Sulzbach-Rosenberg hilft!" noch mehr unterstützt werden. Den Beifall an die Kapellenbrüder gaben diese an Karl-Heinz Neidl weiter, der mit spitzer Feder wieder den Vortrag verfasste.
Werner Ertl siegt
Als weiterer Höhepunkt ging die zweite Vorentscheidung zur Fingerhakel-Stadtmeisterschaft über die Bühne. Unter Leitung von "Jimmy" Gebhardt gingen wieder einige Mutige an den Tisch. Nach spannenden Ausscheidungskämpfen machten es am Ende Werner Ertl und Johannes Hollweck unter sich aus, wobei Ertl nach langer Anstrengung gewann.