Birgland
Wer sich auf den Weg macht den Ort Birgland zu suchen, wird lange unterwegs sein, denn es gibt ihn nicht. Der Gebietsreform von 1972 geschuldet, wurde aus den fünf Altgemeinden Schwend, Fürnried, Poppberg, Eckeltshof und Frechetsfeld der Sammelbegriff „Birgland“ gebildet. Aus dem bergigen Land wurde Birgland. Im Jahre 1978 kam Sunzendorf dazu. Insgesamt zählt die Gemeinde 42 Ortschaften und Weiler auf einer Fläche von 62,4 qkm.
Im Wappen sind fünf grüne Hügel (oder auch Fünfberg) zu sehen, die die Altgemeinden darstellen sollen. Ferner zwei Lilien für die beiden Burgen, die auf die Herrschaft der Grafen von Sulzbach zurückgehen. Die Zinnenmauer ist aus dem Wappen der Grafen von Preysing entliehen. Sie saßen von 1580 – 1759 als Hofmarkherren auf der heute im Gemeindebesitz befindlichen Burg Lichtenegg, die aus dem 13 Jh. stammt.
Viele Besucher von nah und fern, nicht zu vergessen die unzähligen Brautpaare, genießen den Ausblick und die besondere Atmosphäre, die auf dem Burgberg vorherrscht. Vom Burgenverein wurde in enger Zusammenarbeit mit der Gemeinde durch einen teilweisen Wiederaufbau und Instandsetzungsmaßnahmen ein Kleinod geschaffen.
Im späten Frühjahr gleicht das Dorf Lichtenegg fast schon einem Ameisenhaufen, wenn zur Zeit der Blüte des weithin bekannten „Frauenschuh“, Menschenmassen per Bus oder PKW in den beschaulichen Ort am Fuße der Burg förmlich einfallen. Kaum einer weiß, dass es von der Samenkeimung bis zur ersten Blüte ca. 16 Jahre dauert, aber selbst die angebrachten Absperrungen und Hinweistafeln halten oftmals nicht vom Betreten der geschützten Pflanzenareale ab.
Außer den Orchideen gibt es an versteckten Plätzen einzigartige Pflanzen und Bäume wie Blauwurz und Mehlbeere.
Keltische Hügelgräber und sonstige Funde lassen eine lange Besiedlungszeit erahnen.
Direkt auf der europäischen Wasserscheide, an der höchsten Erhebung der Gemeinde Birgland mit ca. 650 m, steht die Martin-Luther-Kirche in Poppberg. Die etwas versteckt liegende Burgruine befindet sich in Privatbesitz.
Außer dem Birglandrundwanderweg, dem ein Wanderleitsystem auf den ursprünglich vorhandenen Wegen folgen wird, bietet das Birgland mit seiner hervorragenden und reichlich vorhandenen Gastronomie Einkehrmöglichkeiten für jeden Geschmack und Geldbeutel.
Noch verhältnissmäßig jung, verzeichnet der „Simultankirchenradweg“ auf den 10 Routen von Weigendorf bis Windischeschenbach einen regen Zuwachs an Interesse. Zur St. Willibalds Kirche nach Fürnried führt die Route 1.
Im daneben stehenden ehemaligen Schulhaus und jetzigen Gemeindehaus wird momentan das Johann-Flierl-Museum eingerichtet, das an den berühmten Sohn der Gemeinde (geb. 1858) und seine jahrzehntelange Missionstätigkeit in Papua-Neuguinea erinnern soll. Zum Geburtshaus nach Buchhof pilgern auch heute noch Besuchsgruppen von dort.
In Schwend mit seiner Christuskirche gibt es seit einigen Jahren ein wachsendes Gewerbegebiet, ursprünglich für die einheimischen Gewerbetreibenden gedacht. Zahlreiche Handwerks- und Dienstleistungsbetriebe in den einzelnen Ortsteilen runden das Angebot ab. Die 1. Gewerbeschau „Wir im Birgland“ am 05.06.2016 hat mit immerhin 32 Teilnehmern gezeigt, wie breit das Spektrum der Birgländer Gewerbe treibenden gefächert ist. Im Jahr 2018 gibt es eine Neuauflage, hoffentlich mit allen Birgländer Betrieben.
Neubaugebiete in Fürnried und Schwend bieten nicht nur den Ortsansässigen, sondern auch den Ruhe suchenden Städtern ein neues Domizil. Die Nähe zur Autobahn A 6 mit schneller Verbindung nach Nürnberg, nicht zu vergessen Zug oder S-Bahn, sind ein weiterer Grund sich im Birgland niederzulassen.
Die beiden Kindergärten in Fürnried und Schwend mit künftigen Krippenplätzen in Schwend, bieten den Eltern eine gute Versorgung ihrer Kinder.
„Schnelles Internet“ ist seit Juli 2015 kein Fremdwort mehr in der Gemeinde. Im zweiten Ausbauschritt ist geplant, die verbleibenden sog. „weißen Flecken“ anzubinden.
Zwei Windräder auf dem Augsberg bei Matzenhof und eines bei Leinhof, weisen schon von weitem den Weg ins Birgland.
Auch für die Elektromobilität hat sich die Gemeinde mit eigenen Ladesäulen in Schwend und künftig in Fürnried gerüstet. Viele Hausdächer weisen mit ihren Photovoltaikanlagen auf die Erzeugung und Nutzung von Sonnenstrom hin. Die im Frühjahr zunehmenden Anbauflächen für Mais, lassen die Biogasanlage in Ammerried erahnen.
Alles was man für die tägliche Versorgung und darüber hinaus benötigt, angefangen von frischen Backwaren bis hin zu Strumpfwolle, erhält der Verbraucher in Schwend und Fürnried.
Nicht zu vergessen sind die traditionellen Kirchweihfeste, von denen es in der Gemeinde glücklicherweise noch einige gibt. Gelebtes Brauchtum eben, frei nach dem Motto der Bürgermeisterin „Wir sind das Birgland“.