"A.D. 1988, St. Barbara bitt`für uns", heißt es in kunstvoll angebrachten Lettern über dem Portal der kleinen Kapelle am Bartl-Dreieck, und dieser Ruf zur Schutzheiligen der Bergleute ist mehr als nur ein frommer Brauch. Auf Initiative des damaligen Vorsitzenden Adolf Hausner wurde die Kapelle "St. Barbara" errichtet, deren Grundsteinlegung am 29. April 1988 war. Nachdem der Bau beschlossene Sache war, machten sich Adolf Hausner und Georg Sperber sofort daran, freiwillige Spenden zu sammeln. Und sie mußten nicht lange bitten. Zahlreiche Firmen stellten großzügig das benötigte Material zur Verfügung: die Firma Meier die Steine, den Sand die Firma Gnan & Köper, das Holz stammt von der Familie Lotter und der Firma Munker, die Dachziegel stiftete die Firma Danhauser und die Bretter für die Innenverschalung die Firma Pickel Kauerhof.
Auch die Mitglieder der Siedlergemeinschaft stellten neben ihrer Arbeitskraft weitere Spenden zur Verfügung. Somit wurde die Siedlerkasse nicht belastet. Wieder viel Fleiß haben die Feuerhofsiedler mit viel Eigenintiative zur Verschönerung ihrer Siedlung und der ganzen Stadt beigetragen.
Am Samstag dem 14. Mai 1988 begingen die Siedler das Richtfest in althergebrachter Weise. Georg Munker sen. begab sich in "luftige Höhe" und befestigte mit wenigen, kräftigen Hammerschlägen einen kleinen Fichtenbusch am Dachfirst (Kommentar eines Siedlers: "Der Busch is´ja größer wie der ganze Dachstuhl").
Anschließend brachte er den Richtspruch aus, in dem er der Kapelle und jedem Haus der Siedlung Glück und Gottes Segen wünschte; die Kapelle möge eine Betstätte für die Gemeinde werden. Georg Munker ließ die Siedlergemeinschaft hochleben, leerte sein Glas und ließ es zerschellen.
Eine Stätte der stillen Einkehr und Andacht, zugleich aber auch eine Zierde für das Siedlungsbild, diese Kapelle an der alten Weggabelung beim Gasthof "Zum Bartl" kann man ohne Zweifel als ein Schmuckstück für den Feuerhof ansehen. Zum 50jährigen Bestehen der Siedlergemeinschaft, sollte der Kapellenbau eingeweiht werden.
Als das 50jährige Jubiläum gefeiert wurde und die Kapelle eingeweiht war, war das himmlische Geläut noch nicht fertig. Erst im Januar 1989 konnte die Glocke, gestiftet von der Siedlergemeinschaft Feuerhof und der Stadt Sulzbach-Rosenberg, von Stadtpfarrer Fritz Brechenmacher und von Pfarrer Harald Hofmann gesegnet werden. "Die Glocke soll am Samstag und am Sonntag um 12 Uhr und während der Woche gegen 18 Uhr läuten", meinte der 1. Vorsitzende Adolf Hausner. Die St. Barbara Kapelle ist jetzt komplett fertiggestellt. Die Glocke sollte eigentlich schon bei der Einweihungsfeier Ende August 1988 im Turm hängen, doch aufgrund eines Fabrikationsfehlers (die Aufhängung der Glocke war gebrochen), mußte die Bayreuther Turmuhrenfabrik eine neue gießen.
Die 36 Pfund schwere Glocke kostete 2200 DM. "Die Glocke ist ein Symbol, das uns an das Gebet erinnern soll und Freud und Leid in der Gemeinde begleitet", betonte Pfarrer Brechenmacher. Der evangelische Geistliche meinte, man sollte dem Ruf der Glocke folgen und täglich zur Besinnung kommen.
Unter großer Anteilnahme der Feuerhofer Bevölkerung fand diese Glockenweihe statt.